Über die Bedeutung von Freiheit

Klosterschule vom Hl Grab Zeitzeuginnen 2

Freiheit ist ein wertvoller Schatz und die Essenz des Lebens!

Jutta Fleck, „Checkpoint Charlie 88“

 

Am 16. Juli 2025 durfte die Klosterschule vom Heiligen Grab in Baden-Baden zwei besondere Gäste begrüßen: Jutta Fleck, bekannt als „die Frau vom Checkpoint Charlie“, und ihre Tochter Beate Gallus berichteten in einem eindrucksvollen Zeitzeugen-Gespräch über ihr Leben in der DDR, den gescheiterten Fluchtversuch 1982 und die jahrelange Trennung ihrer Familie.

Jutta Fleck wurde bei dem Versuch, mit ihren beiden Töchtern Claudia und Beate über Rumänien aus der DDR zu fliehen, verhaftet und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Beate war damals neun Jahre alt, ihre Schwester elf. Beide blieben in der DDR zurück. Nach ihrer Haftentlassung durfte Jutta Fleck in die Bundesrepublik ausreisen, jedoch ohne ihre Kinder. Sie begann daraufhin einen öffentlichen Protest am Berliner Grenzübergang Checkpoint Charlie. Dort demonstrierte sie mit einem Plakat, das die Rückgabe ihrer Töchter forderte. Ihr unermüdlicher Einsatz erregte internationales Aufsehen. 1988 durfte die Familie schließlich wieder zusammenfinden.

Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen sowie das Leistungsfach Geschichte verfolgten den Vortrag mit großer Aufmerksamkeit. In sehr persönlichen Worten schilderten Jutta Fleck und Beate Gallus die damaligen Ereignisse und machten deutlich, wie einschneidend staatliche Willkür das Leben von Familien prägen kann. Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Fragen zu stellen, etwa zur Situation von Kindern in der DDR, zur psychischen Belastung der Trennung und zur Rolle der Öffentlichkeit im Fall Fleck.

Die Veranstaltung vermittelte nicht nur historische Fakten, sondern auch ein tiefes Gespür für die Bedeutung von Freiheit und Menschenwürde. Die persönlichen Schilderungen machten Geschichte greifbar und bewegten viele der Anwesenden spürbar. Ein ganz besonderer Dank geht daher an Frau Fleck und Frau Gallus, die ihre Erlebnisse mit uns teilten.

Gespräche mit Zeitzeuginnen tragen dazu bei, Geschichte lebendig zu halten und zugleich das Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig es ist, demokratische Werte zu schützen und für Freiheit einzustehen.

Nadine Petersen