Am Ende des Schuljahres kamen die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9, 10 und Kursstufe 1 in den Genuss eines Highlights der besonderen Art: der ehemalige Chefredakteur des SWR Hörfunks und Washington Korrespondent Arthur Landwehr sprach in der Aula über die aktuelle politische Situation der USA.

Er erklärte sehr anschaulich, warum die Menschen sich derzeit in einem Kulturkampf befinden, dessen Fokus das Finden der eigenen Identität ist.

Wer bin ich? Wer hört und versteht mich? Wer vertritt meine Interessen? … sind die Fragen, die viele Amerikaner umtreibt.

Die einen sehnen sich nach einem liberalen Amerika, in dem jeder einen gleichberechtigen Platz finden, unabhängig von seiner Hautfarbe und Rasse, seiner Religion oder seiner sexuellen Orientierung. Das gilt vor allem für die Bewohner der großen Städte sowie der Ost- und Westküste. Sie votieren auch für schärfere Waffengesetze – ganz im Gegenteil zu der vornehmlich weißen Bevölkerung der sogenannten „Flyover states“, die sich gesellschaftlich oft abhängt sieht und durch einen Mann wie Donald Trump bestens vertreten fühlt.

Sie möchten zurück zu traditionellen und konservativen Lerninhalten in der Schule, unterstützen vehement ein generelles Abtreibungsverbot und lassen sich den Mund nicht verbieten, wenn es um vermeintliche politische Korrektheit geht.

Die Frage der Zukunft wird sein, ob es überhaupt noch ein gemeinsames Amerika geben kann oder wird bzw. wo die USA hinsteuern werden.

Nächstes Jahr wird neu gewählt werden. Der Ausgang ist ungewiss.

Arthur Landwehr hat es mit seinem lebendigen Vortrag geschafft, über 90 Minuten hinweg seine jungen Zuhörer, aber auch die anwesenden Kolleginnen und Kollegen zu fesseln. Viele Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt, wie souverän und sachlich er auf Fragen geantwortet hat. Die vielen interessanten Beispiele aus seinem persönlichen Bereich, aber auch das Aufzeigen von Parallelen und Unterschieden zu unserer (deutschen) Lebenswelt waren so anschaulich, dass es Arthur Landwehr rundum gelungen ist, zum Denken anzuregen und das Weltwissen vieler Jugendlicher nachhaltig zu bereichern.

Christine Armansperg