Hallo erstmal an alle Lesenden. Bestimmt fragt ihr euch, was denn überhaupt der Tag der Orientierung (TdO) ist? Die gesamte Klasse fährt für zwei Tage nach Geroldsau zum Marienhof. Dort geht es im Allgemeinen darum, die Klassengemeinschaft zu stärken und auch enger zusammenzuwachsen.

Um darauf vorbereitet zu sein, haben sich Alle mit Frau Maurath und Herrn Dollhofer bereits im Mai 2022 zur Besprechung des TdO getroffen. Wir haben die sogenannten „Dienste“ eingeteilt, also wer was zu tun haben würde. Tatsächlich sind wir uns erstaunlich schnell einig geworden.

 

Eine Woche später ging es dann auch schon los.

Wir standen, wie zuvor vereinbart, um 7.45 Uhr mit unseren Koffern und Taschen vor der Schule und waren abfahrbereit. Zum Glück hatten wir kurz zuvor noch eine gute Busverbindung herausgesucht, da wir alleine zum Marienhof kommen mussten. Wie, war unsere Ausgabe.

Angekommen im Marienhof, wurden uns zuerst von Frau Maurath und Herrn Dollhofer die Regeln für unseren Aufenthalt erklärt. Dann wurden uns unsere Handys abgenommen, was für etwas Unmut in der Klasse sorgte…

Nach der Besprechung teilten wir uns auf die Zimmer auf und lebten uns in der neuen Umgebung ein, was schnell und problemlos klappte.

Später sammelten wir uns wieder vor dem Haus, um Spiele zu spielen. Selbstverständlich pädagogisch wertvolle Spiele. Trotzdem war das Erste nicht ganz so „sinnvoll“. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und mussten wie bei „Reise nach Jerusalem“ einer Person ums Haus nachlaufen. Dann muss die ganze Gruppe nachmachen, was der Vordermann vorgab. Wir wissen immer noch nicht warum wir das gemacht haben. Auch die Entscheidung der Lehrer, dass wir barfuß dabei sein mussten, entzieht sich bis heute unserem Verständnis.

Das nächste Spiel wurde auch barfuß durchgeführt. Wir teilten uns in fünf Gruppen auf und jede Person bekam eine Spritze und einen Becher. Das Ziel war, alle Becher nur mit den Spritzen mit Wasser zu füllen. Jede Gruppe hatte eine Basis, die von den Gegnern sicher war und in der jeder seine Becher lagerte. Wasser musste man aus einem großen Eimer vom Vorplatz des Hauses holen. Ach, und wenn man gefangen wurde, musste man sämtliches Wasser aus seiner Spritze leeren.

Das Spiel artete in Windeseile aus und im Nu waren wir mehr damit beschäftigt, uns gegenseitig nasszuspritzen, als tatsächlich zu gewinnen.

Im Anschluss haben wir uns in vier Gruppen aufgeteilt und ein paar Regeln zusammengetragen, die wir für die Klassengemeinschaft wichtig finden. Die Wichtigsten haben wir dann alle zusammen auf ein großes Plakat geschrieben, dass noch hübsch verziert und von allen unterschrieben wurde. Da wir danach noch ein wenig Zeit hatten, haben wir ein etwas seltsames Hahnenkampf-Spiel gespielt, bei dem ein Seil auf dem Boden zu einem Kreis geformt wurde. Dann musste man sich zu zweit zusammenfinden und versuchen, ohne die Arme zu benutzen, den Gegner aus dem Kreis zu schubsen. Die Begeisterung hielt sich hierbei sehr in Grenzen. An diesem Punkt ein großes Dankeschön an Justus und Luca, die sich freiwillig gemeldet haben und mehrere Kämpfe ausgetragen haben. Vielen Dank!

Nach einem reichhaltigen Mittagessen war es Zeit für den nächsten Programmpunkt.

Wir hatten drei Informationen über jeweils eine fiktive Person und sollten uns weitere Sachen über die Person ausdenken. Dies zeigte uns, dass, auch wenn wir uns als Klasse schon lange kennen, viele von uns überhaupt nicht viel über andere wissen und man deswegen nicht vorschnell urteilen sollte.

Danach hat jeder von Herrn Dollhofer einen Zettel zum Ausfüllen bekommen, der das Selbstbild jedes einzelnen widerspiegeln sollte. Mit dem Blatt durften wir uns dann einen Partner oder Partnerin suchen, mit dem man seine Einschätzungen besprach. Diese Aufgabe war für die Meisten sehr emotional und deswegen haben wir uns Alle genügend Zeit gelassen.

Als dann alle wieder zurück von ihren Gesprächen waren, gab es um 15.30 Uhr eine kleine Kaffee- und Kuchenpause. Diese tat uns sehr gut und man konnte sich über die bisherigen Geschehnisse des Tages austauschen.

Im Anschluss darauf haben wir ein Klassentheater gemacht. Die Meisten stellen sich jetzt wahrscheinlich ein Theaterstück mit der Klasse vor. Allerdings ging es bei unserem Klassentheater darum, jedem eine Rolle in der Klassengemeinschaft zuzuteilen. Die Souffleuse zum Beispiel ist eine Person, zu der man kommen kann, wenn man irgendwelche Probleme hat und die dann Halt und Zuversicht gibt. So gab es ganz verschiedene Rollen. Zuerst musste jeder sich selbst eine Rolle aussuchen und sagen, warum er diese gewählt hatte. Danach durfte der Rest der Klasse sagen, ob die Person sich richtig entschieden hatte. Für viele von uns war es das Highlight des Tages, da Alle ihren Moment hatten und Manche haben große Überraschungen erlebt.

Später am Abend gab es Abendessen. Da gegrillt wurde, mussten wir erstmal Stöcke im Wald sammeln, die sehr schwer zu finden waren. Manche saßen am Lagerfeuer, haben gechillt und Stockbrot und Marshmallows gegessen, während Herr Dollhofer Witze erzählte. Um 22.30 Uhr gab es dann noch einen Abendimpuls mit zwei Liedern und einer Kerze in der Mitte des Kreises, um den Tag Revue passieren zu lassen. Wir alle waren zu diesem Zeitpunkt müde, da der Tag sehr anstrengend gewesen war. Deswegen gingen alle schnell ins Bett.

Am nächsten Tag ist das Frühstücksteam um 7.00 Uhr aufgestanden, während die anderen noch bis 7.30 Uhr schlafen durften. Die meisten waren aber sowieso schon früher wach, sodass uns die laute Rockmusik von Herrn Dollhofer nicht großartig störte. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, sind wir runtergegangen, wo auch schon ein gutes Frühstück, mit Müsli und Baguette, auf uns wartete.

Gegen 8.30 Uhr sind wir zur großen Wiese hinter dem Haus gelaufen, um „Schere, Stein, Papier“ in Teams spielten. Das Spiel hat allen sehr viel Spaß gemacht und Frühsport war inklusive.

Unsere letzte Aufgabe war, seinen Namen auf ein Blatt zu schreiben und dieses im Kreis rumzugeben. Jeder sollte etwas Besonderes über die Person draufschreiben. Dadurch hatte Jeder am Ende 24 Komplimente oder Danksagungen auf seinem Zettel stehen. Bei allen wurden wirklich schöne Dinge aufgeschrieben und bestimmt werden viele sich diesen Zettel auch in Zukunft noch öfters anschauen.

Danach ging es zum Aufräumen und Putzen. Jeder musste sein eigenes Zimmer wieder so verlassen, wie er es aufgefunden hatte. Auch gab es verschiedene Dienste, um das Säubern des Marienhofes zu erleichtern. Gegen 11:30 Uhr waren wir mit den Putzarbeiten dann fertig, jedoch wollten uns die Lehrer nicht ohne ein wunderschönes Gruppenbild ziehen lassen. Also versammelten wir uns alle vor dem Haus und schauten lächelnd in die Kamera (und in die Sonne…).

Und nach sorgfältiger Kontrolle aller Bilder ist das hier wirklich das schönste:

Ein großes Dankeschön an Frau Maurath und Herr Dollhofer, die das alles überhaupt erst möglich für uns gemacht haben. Natürlich darf man auch nicht unsere Klasse vergessen, die so gut zusammengearbeitet hat. Ich denke uns ist jetzt klar geworden, dass wirklich jeder seinen Teil zur Klassengemeinschaft beiträgt. Wir sind zu einer noch stärkeren Klassengemeinschaft geworden, ganz nach unserem Leitmotto: EINER FÜR ALLE – ALLE FÜR EINEN

Ein Bericht von Sina Kühn und Justus Lösle, 9b