Ein Artikel von Rosalie Weimann und Tabea Fritz (10B) aus dem Neigungskurs Journalismus.

Wir, Rosalie und Tabea, haben uns gegenseitig und unseren Mitschülern und -innen Fragen zu unseren Compassion Erfahrungen gestellt. Heute erfahrt ihr Tabeas Einblicke in ihre Compassion Zeit.

 

Hallo, ich bin Tabea Fritz, bin 16 Jahre alt und gehe in die 10B der Kloster Schule. Ich habe mein Sozialpraktikum an der Pestalozzi Schule Rastatt, einer Schule für behinderte Kinder, gemacht.

Wie hat dir persönlich die Einrichtung gefallen?
Mir hat die Einrichtung sehr gut gefallen, da es sehr kinderfreundlich und farbenfroh gestaltet war. Jeder Schüler darf in seinem Tempo lernen und hat zwischen den Lernphasen viele Pausen, um sich mit Spielzeugen zu beschäftigen und runterzukommen.

Welche Vorstellungen hattest du vor Compassion und wie war es dann tatsächlich?
Ich hatte eigentlich so gut wie keine Vorstellungen, was die Einrichtung betrifft, wurde dann aber relativ positiv überrascht, da ich sehr gut mit den Kindern umgehen konnte. Es war am Anfang schwierig mit manchen Kindern zu kommunizieren, da viele nicht sprechen konnten. Am Ende der zwei Wochen hatte sich das aber wieder gelegt und ich verstand sogar Kinder, welche nur mit Händen kommunizierten. Ich war überrascht, wie gut ich mich in die Kinder hineinversetzen konnte und war am Ende der Zeit sehr traurig mich von den Kindern verabschieden zu müssen. Es war ein wirklich tolles Erlebnis!

Gab es einen für dich bewegenden Moment?
Einen bewegenden Moment gab es nicht wirklich, aber ich fand das Erlebnis im Allgemeinen sehr bewegend. Ich habe neue Menschen kennengelernt und auch mit behinderten Menschen hatte ich zuvor wenig bis keinen Kontakt. Es war schön zu sehen, wie viele Kinder trotz ihrer geistigen Behinderung aufgeblüht sind und sich letztendlich viele, wie gesunde Kinder verhalten haben. Natürlich gab es auch einige Ausnahmen, zum Beispiel das Kinder aggressiv wurden oder Ähnliches, was ich aber weniger beachtet habe und mich eher auf die positiven, schönen Momente konzentriert habe.

Hat Compassion dich oder dein Weltbild verändert?
Nicht direkt, aber ich habe durch Compassion einen neuen Blickwinkel bekommen. Ich bin dankbar, gesund und ohne Behinderung zu leben. Außerdem sehe ich Menschen mit einer Behinderung ganz anders als zuvor.

 Hat Compassion deine Berufsaussichten beeinflusst?
Ich glaube schon, da ich mir jetzt sehr gut vorstellen kann Sozialpädagogik zu studieren und in so einem Beruf letztendlich zu arbeiten. Mir war zwar schon immer klar, dass ich etwas mit Menschen machen möchte, aber mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten, darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht.

Findest du, dass Compassion weitergeführt werden sollte?
Ja, da ich Compassion sehr wichtig finde. Es ist eine gute Möglichkeit, jungen Menschen soziale Arbeit näher zu bringen. Außerdem glaube ich, dass es viele junge Menschen weiterbringt und ihnen die Augen öffnet. Wir schätzen es oft viel zu wenig, dass wir gesund leben dürfen und sehen es als selbstverständlich, obwohl es das nicht ist.

Vielen Dank für das Interview!