DDR-Zeitzeugin Prof. Dr. Karin Sorger war zu Gast an der Klosterschule

Am Montag, den 19.07. erlebten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse in Raum 101 Geschichte zum Anfassen. DDR-Zeitzeugin Prof. Dr. Karin Sorger war zum wiederholten Male der Einladung von Manuela Reith (Fachschaft Geschichte) an die Klosterschule gefolgt.

Frau Prof. Dr. Sorger (Jahrgang 1939) berichtete von ihrer Kindheit, Jugend, Studium und ersten Berufserfahrungen als Ärztin in der DDR. Ihr wachsender Unmut gegenüber dem DDR-Regime veranlasste sie 1977 schließlich zu einem Fluchtversuch per Schleuser über die Transitautobahn mit ihrer damals 8-jährigen Tochter. Da sie tragischerweise verhaftet wurde, musste sie eine mehrmonatige Haftstrafe als Republikflüchtige im DDR-Frauenzuchthaus Hoheneck erleiden. Spätestens jetzt klebten die Zuhörenden an den Lippen der ehemaligen Hochschulprofessorin.

Im Anschluss an ihre Ausführungen zu den Haftbedingungen, ihrem Freikauf und die Überführung in die BRD, konnte man an den zahlreichen Fragen bemerken, dass Frau Sorger es verstanden hatte, ein mit Teenagern gefülltes Klassenzimmer in Ihren Bann zu ziehen.

Frau Prof. Dr. Sorger lieferte den Schülerinnen und Schülern den eindrücklichen Beweis, dass man mit einer guten Ausbildung und einer optimistischen Lebenseinstellung allen Widrigkeiten zum Trotz jederzeit einen erfolgreichen Neuanfang wagen kann.

Großer Dank gilt ebenfalls Manuela Reith. Herzlichen Dank für die Organisation dieser Geschichtsstunde, die den Schülerinnen und Schülern noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Schulleiter Dr. Vorbach bedankt sich bei Frau Prof. Dr. Sorger für einen packenden Vortrag .