Ein Artikel von Rebecca Gretchen Ruhbaum (Klasse10a) und Vivien Schröder (Klasse10b) aus dem sozialen Neigungsfach Journalismus

 

Der Iran erhebt seine Stimme – und wir?

Gewaltsame Proteste im Iran und was können wir als Schüler tun?

Alles begann mit einem falsch getragenen Kopftuch, daraus folgte eine tödliche Festnahme und weltweite Proteste, in denen die Menschen ihre Stimmen erheben für ihre Rechte.

Wird die unzufriedene Bevölkerung ihre Proteste im Iran mit dem Sturz des Regimes, beenden? Und können wir als Schüler überhaupt etwas tun?

 

Der Iran ist seit langer Zeit eine Theokratie, dies bedeutet, dass die Regierung streng religiös gehalten wird, im Fall des Irans: muslimisch.

Anstatt eines Präsidenten stellt das Staatsoberhaupt des Irans einen Vertreter Gottes dar, dieser ist Ali Chameneis. Ihm unterstellt ist die Sittenpolizei, eine untergeordnete Einheit der normalen Polizei, welche versucht die Regeln des Islam einzuhalten, oft auf menschenunterdrückende Weise.

Die 22-jährige Mahsa Amini, wird am 13. September 2022, in der iranischen Stadt Teheran, festgenommen, da ihr Hijab, nicht ordnungsgemäß sitzt.

Sie wird in Polizeigewahrsam genommen, dann allerdings, im Koma liegend, ins Krankenhaus gebracht. Das Krankenhaus sagt im Internet aus, Amini sei durch Schläge auf den Kopf getötet worden, löscht die Aussage jedoch wenig später wieder, während die Sittenpolizei, die kontroverse Meinung vertritt ein Herzinfarkt habe zu ihrem Tod geführt. Außerdem führte die fehlende, Transparenz zu den bis heute anreichenden Protesten: es ist nicht das erste Mal, dass jemand ohne ersichtlichen Grund in Gewahrsam der Sittenpolizei verstirbt und die Menschen wollen nicht länger unterdrückt werden, für die Beendigung der anhaltenden Unterdrückung protestieren sie.

Seit Anfang der Proteste, wurden immer mehr Haftstrafen und Todesurteile verhängt, hierbei sprechen die Zahlen für sich: es wurden mehr als 18.200 Menschen festgenommen, was bereits zu einer Überfüllung der Gefängnisse führte und mindestens 488 getötet, darunter auch viele Minderjährige.

Auch häufig angewandte Strafen, sind: Blendungen, Auspeitschungen und Amputation, alle öffentlich ausgeführt, um die Bevölkerung einzuschüchtern.

Menschen, die sich kritisch gegen das Regime äußern, werden meist willkürlich festgenommen und verurteilt, erleiden Folter und werden, neben Schwerverbrechen wie Mördern inhaftiert, was zu Auseinandersetzungen in den Zellen führt.

Außerdem werden Initiativen für neue Rechte, wie zum Beispiel Frauenrechte, sofort im Keim erstickt. Diese Punkte beschreiben die kritische Menschenrechtslage im Iran.

Abschließend lässt sich ein Bezug zu Deutschland herstellen, denn niedergeschriebene Rechte im Grundgesetz sind im Iran, genauso wenig existent wie ein Großteil der Menschenrechte.

Natürlich erweckt dies den Wunsch zu helfen, allerdings sind unsere Möglichkeiten, in diesem Gebiet begrenzt. Trotzdem sollte man nicht die Augen vor dem Thema verschließen und weiterhin sich informieren und zu Demonstrationen gehen, mehr Aktivismus ist jedoch leider nicht möglich.

Aktuell lässt sich der Ausgang der Demonstrationen nicht vorhersagen, die Demonstranten hoffen auf eine Abschaffung der Sittenpolizei, allerdings sieht es danach bisher nicht aus.

Die Menschen im Iran erhalten jedoch internationale Unterstützung. Menschen solidarisieren sich mit dem Iran und verhängen zum Beispiel Sanktionen, wobei sie eine Verschlechterung der politischen Beziehung zum Iran in Kauf nehmen, da ihnen die Menschenrechte wichtiger sind als diese. Die Demonstrationen, dauern trotz Strafen nun bereits 100 Tage an und die Menschen lassen sich nicht einschüchtern.

Abschließend lässt sich nur noch hoffen und beten, für die Menschen, die verurteilt werden und dass die, die es noch nicht sind, nicht verurteilt werden  und dass die Regierung endlich die Unterdrückung in ihrem Land erkennt und durch die Revolutionen, menschenachtende Reformen, durchgebracht werden.