Am Montag den 17.07.2023 startete vom Bahnhof Baden-Baden das größte Ereignis unserer Mittelstufenzeit: Die Berlinfahrt. Sechs Stunden fuhren wir, uns die Zeit mit Schach, Karten und Filmen vertreibend, in die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland.
In Berlin angekommen nahmen wir verschiedene U-Bahnen und kamen etwas erschöpft in unser Hostel. Wir hatten eine Stunde Pause in unseren Zimmern und so mancher Kollege, den wir nicht bei Namen nennen werden, hat eine Musikbox angeschmissen. Gemeinsam fuhren wir danach in die Innenstadt und besuchten die Gedächtniskirche. Nach einer Weile stiegen wir in die Linie 100 und machten eine Rundfahrt durch Berlin. Später an diesem Tag gingen wir gemeinsam essen im Restaurant Peter Pane. Nach etwas Freizeit am Spreeufer liefen wir zusammen zum Brandenburger Tor. Das Monument in der Dämmerung war fantastisch! Seinen Abschluss fand der Tag in einer Monumentalen Lightshow zur Geschichte des Bundestags am Paul-Löbe-Haus.
Am folgenden Tag fuhren wir für eine Zeitzeugenführung in die Gedenkstädte Hohenschönhausen, einen Ort, der dem MFS, also der „Stasi“ als Gefängnis für „Feinde“ der DDR diente. Dort angekommen erfuhren wir durch einen Film über die Geschichte des Ortes. Danach erzählte uns der ehemalige Inhaftierte Rainer Dellmuth über seine Erlebnisse. Es war eine sehr berührende Führung. Am Nachmittag führte uns der professionelle Sprayer „Nils“ in die Geschichte und Techniken der Graffitikunst ein, sodass wir am Ende dieses Workshops im Mauerpark selbst eins sprühen durften. Abends besuchten wir die bekannte East-Side Gallery um uns durch die Kunstwerke auf das berühmte Bild „der Bruderkuss“ vorzuarbeiten. Schließlich ging es von der Warschauer Straße wieder zurück in unser Hostel am Mehringdamm.
Mittwochs begann unser Tag mit dem Besuch im Bundestag. Dort erfuhren wir in einer Informationsveranstaltung mitten im Plenarsaal viel über das Gebäude. Daraufhin begrüßte uns Kai Whittaker der CDU-Abgeordnete Baden-Badens offiziell in Berlin und erzählte uns in der folgenden Fragerunde viel über sein Leben als Bundestagsabgeordneter. Das absolute Highlight war aber der Besuch in der weltbekannten Kuppel des Bundestags. Mittags führte uns eine echte Insiderin durch den Kiez Kreuzberg von den Ursprüngen vom „Berg“ über die 80er hin zu den aktuell besten Läden. Der Mittwoch endete mit einem Besuch im Tippi am Kanzleramt, in dem wir das Musical Cabaret genießen durften, ein Drama im Berlin der 30er Jahre das uns gleichzeitig aufrüttelte wie beeindruckte.
Am Donnerstag besuchte wir morgens die „Topographie des Terrors“ ein Dokumentationszentrum der NS-Verbrechen das sich am Standort des SS-Hauptquartiers befindet. An diesem von historischer Schlagkraft strotzendem Ort besuchten wir einen Workshop zum Thema „Täter, Opfer und Zuschauer“ und erfuhren viel über die Verbrechen der NS-Diktatur und der Untätigen. Nach dem Ende der Gruppenarbeiten bekamen wir alle Freizeit die auf unterschiedlichste Weise verbracht wurde. Manche gingen shoppen, andere gleich essen oder wieder andere besuchten die VR-Führung im kürzlich eröffneten Cold War Museum um den kalten Krieg aus beiden Seiten zu erleben. Am Abend gingen wir mit unseren Parallelklassen in die Matrix-Disco um unsere Berlinfahrt ausklingen zu lassen.
Freitags ging es um 10:00 Uhr wieder vom Berliner HBF zurück nach Hause, nach einer gelungenen Berlinfahrt.
Luca Barthonelli Bucherer und Alexander Klimm