Ein Artikel von Hannah Schottmüller und Anna von der Hülst (10B) aus dem Neigungskurs Journalismus.

 

Heute schreiben wir das Jahr 2022. Wir, zwei Schülerinnen an der Klosterschule vom Heiligen Grab, haben erfolgreich eine Zeitmaschine entwickelt. Mit dieser möchten wir die Geschichte unseres Gymnasiums wieder aufleben lassen, indem wir in die Vergangenheit, bis zu ihrer Entstehung, zurückreisen. Unsere bisherigen Tests verliefen sehr positiv, weswegen wir uns jetzt selbst an dieses unglaubliche Abenteuer wagen. Zusammen mit euch, lieben Leserinnen und Lesern steigen wir in die Zeitmaschine und stellen den Zeitkompass auf das Jahr 1670. Wir sind live dabei, wie Markgräfin Maria Franziska von Baden unsere ehrenwerte Schule ins Leben ruft. Damit schafft sie die erste Möglichkeit der Bildung und Erziehung für Mädchen in Baden-Baden. Außerdem bittet sie fünf Schwestern vom Heiligen. Grab, St. Agatha im belgischen Lüttich, um Unterstützung. Weiter geht’s! Wir befinden uns jetzt 19 Jahre später, kurz vor der Fertigstellung des ersten Baus neuer Räumlichkeiten. Allerdings erleben wir mit, wie die Klosterschule im Zuge eines Brandes durch französische Truppen bis auf die Klosterkirche komplett abbrennt. Schnell reisen wir weiter! Wir landen im Jahr 1700, in welchem die Schule endlich wieder in Betrieb genommen werden kann. Die Schwestern unterrichten gerade die Baden-Badener Mädchen in Gottesfurcht, Lesen, Schreiben und Nähen. Später soll noch Musik, Rechnen, Tanz und Naturgeschichte auf dem Lehrplan stehen. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp im Jahr 1769. In diesem Jahr entsteht unser heutiges Schulwappen, in Gedenken an Markgraf Georg.

52 Jahre später wird unsere schöne Schule in ein Lehr- und Erziehungsinstitut umgewandelt. Plötzlich waren die Klosterfrauen Institutsfrauen. Dies ändert das grundsätzliche Ideal am Kloster vom Heiligen Grab, jedoch behalten sie die Werte des Bildungsauftrags bei. Oh, was ist denn das? Auf ein Mal wird hier auch evangelische Religion unterrichtet. Es ist zwar jetzt eine neue Schulform, jedoch wird diese an der Klosterschule begrüßt. Dadurch, dass nun so viele neue Schülerinnen dazukommen, muss das Kloster vergrößert werden. Aufgrund dessen wird 1885 ein viertes Stockwerk hinzugefügt und ein paar Jahre später entsteht der Bernhardusbau. Wow, jetzt ist unsere Schule schon so groß!

Gleich geht’s weiter ins nächste Abenteuer! Genau jetzt befinden wir uns in der Zeit des Ersten Weltkrieges, wobei die Schwestern und Schülerinnen fleißig an der Verbesserung der Soldatenausstattung helfen. Die Priorin Maria Amalia wird sogar mit dem Goldenen Kriegsverdienstorden ausgezeichnet.

1940 erleben wir mit, wie unsere Schule schließt. In dieser Zeit hat die Schule allerdings großes Glück, denn nur eine einzige Granate trifft das Kloster. Übrigens ist dieses Einschussloch noch immer im Raum 101 zu sehen. 30 Jahre später wird die Schule unter dem Schulleiter Ottmar Vetter zum staatlich anerkannten Vollgymnasium ernannt. Der nächste wichtige Schritt auf unserer Zeitreise ist 1982. In diesem Jahr werden erstmals auch Jungen in den Eingangsklassen aufgenommen. 1991 übernimmt die Erzdiözese Freiburg die Trägerschaft und 2001 wird schließlich die letzte Ordensschwester verabschiedet. Von 2001 – 2019 ist Margarete Ziegler amtierende Schulleiterin und wird dann von Dr. Tobias Vorbach abgelöst. Nach nun knapp 350 Jahren sind wir wieder in der Gegenwart angekommen und haben ganz schön viel erlebt!

Uns SchülerInnen und LehrerInnen hat die Klosterschule vom Heiligen Grab mit ihrer faszinierenden und langen Geschichte überzeugt. Es gibt sogar ehemalige SchülerInnen, die nun als LehrerInnen wieder an unsere Schule zurückgekehrt sind. Das allein schon spricht für sich!