Alle Schüler/innen der Klassenstufe 10 verlassen für zwei Wochen ihr gewohntes Alltagsleben in der Schule, um Einblick in die Lebenswirklichkeit von alten, kranken oder behinderten Menschen zu bekommen. Sie machen ihr Sozialpraktikum „Compassion“ in verschiedenen Einrichtungen: Altenpflegeheimen, Tagesstätten für alte Menschen, im Schulkindergarten für mehrfach behinderte Kinder, im Wohnheim für Schwerstbehinderte, in Kliniken oder der Werkstatt für Behinderte der Lebenshilfe (WDL).

Die Rückmeldung durch die Schüler/innen in den vergangen Jahren hat gezeigt, dass die Erfahrung dieser zwei Wochen für die meisten wichtig war, wie aus einigen Zitaten aus den Berichten deutlich wird.

Beim Compassion habe ich zum ersten Mal in meinem Leben daran gedacht, wie es wohl sein wird, wenn ich einmal alt bin. Die anfängliche Scheu und Angst, die Hilflosigkeit und das Gefühl des Fremdseins verschwanden rasch.

Es ist erstaunlich, wie schnell man im Leben abrutschen kann (in die Obdachlosigkeit). Hier spürte ich, was das Wort Compassion wirklich bedeutet: mitleben und mitfühlen.

Demenzkranke merken, dass etwas mit ihnen passiert, aber nicht was. In ihrem Bewusstsein durchleben sie die verschiedenen Situationen ihres Lebens.

Es ist erstaunlich, wie viel Liebe die Menschen einem zurückgeben, wenn man ihnen hilft.

Mein Respekt vor allen Altenpfleger/innen ist wirklich groß.

Nach dem Praktikum sind die Schüler/innen an einem Vormittag zusammen, um sich über die Zeit in den Einrichtungen auszutauschen. Erst dann beginnt wieder der „Unterricht nach Plan“. Allerdings werden die Erfahrungen auch noch in einigen Unterrichtsfächern besprochen, denn das gemeinsame Nachdenken über diese Zeit gehört zum Projekt dazu.

Bahret, Susanne

Bahret, Susanne

Lehrerin

E-Mail: s.bahret@hl-grab.de

Sprechzeiten: Mittwoch, 2. Std.

Fächer: Religion